Klausjürgen Wussow, der einst als “Professor Brinkmann” in der Schwarzwaldklinik zur Kultfigur wurde, hinterlässt ein emotionales Trümmerfeld. Der Schauspieler starb am 19. Juni 2007 im Alter von 78 Jahren, doch die Wahrheit über sein Leben ist tragischer als die meisten ahnten. Während Millionen ihn als den ruhigen, verlässlichen Chefarzt verehrten, war Wussows Privatleben ein einziger Kampf.
Geboren 1929 in Pommern, geprägt von Krieg und Verlust, suchte Wussow Zeit seines Lebens nach Struktur und Halt. Seine Schauspielkarriere begann vielversprechend, doch der Durchbruch kam erst 1985 mit “Die Schwarzwaldklinik”, wo er als Professor Brinkmann zum emotionalen Zentrum der Serie avancierte. Doch hinter der Fassade des erfolgreichen Arztes verbarg sich ein Mann, der mit seinen Beziehungen kämpfte. Vier gescheiterte Ehen, darunter eine mit der Schauspielerin Jolande Franz, zeugen von seinen Schwierigkeiten im Liebesleben. Konflikte mit seiner Tochter Barbara und gescheiterte Versuche, Nähe zu finden, hinterließen tiefe Narben.
Wussows Gesundheitszustand verschlechterte sich dramatisch. Gedächtnisprobleme und eine beginnende Demenz führten zu seinem Rückzug aus der Öffentlichkeit. Der einstige Star, der für seine schauspielerischen Fähigkeiten gefeiert wurde, war am Ende ein verwirrter alter Mann, der nicht mehr die Kontrolle über sein Leben hatte. 2006 musste er in ein Pflegeheim ziehen, wo er seine letzten Jahre in Einsamkeit verbrachte.
Trotz seiner Erfolge blieb der Mensch Klausjürgen Wussow oft im Schatten seiner Rolle. Sein Tod löste gemischte Reaktionen aus; während viele ihn als großen Schauspieler ehrten, wagten nur wenige, die Realität hinter der Ikone zu betrachten. Ein Mann mit Sehnsucht nach Liebe, der an seinen eigenen Ansprüchen zerbrach. Sein Erbe bleibt ambivalent: Die Figur des Professor Brinkmann lebt weiter, doch der Mensch dahinter blieb oft unbemerkt.